Die Manuka-mania

Die Manuka-mania treibt Blüten.

Wir haben bereits vor 30 Jahren Manukahonig aus Neuseeland importiert, zu einer Zeit als niemand sonst an diesem kräftigen Honig interessiert war. Der Preis war demzufolge jahrelang bei 2.50 €

Dann wurde plötzlich Teebaumöl bekannt- ja geradezu eine Modewelle brach los- und der Manukahonig wurde teurer von Ernte zu Ernte.

1996 begannen interessierte Kreise in Neuseeland Manukahonig als Gesundheitshonig zu promoten und “entwickelten “ den sog. UMF ( unique manuka Faktor = ungewöhnlicher Manuka faktor ) als Marketinginstrument einzuführen.

Das war ein irres Geschäft.

Bis zu 500 € pro Glas waren zu erzielen, war der phenolbasierte sog UMF Faktor nur hochgenug. Die Geschäfte liefen gut bis Anfang 2008 !

Ein Forschungsteam der Uni Dresden erforschte die gesundheitliche Wirkung des Manukahonigs und kam auf Methylglyoxal (MGO) als angeblichen Wirkstoff und prompt kam ein neues trademark heraus.

Zwischenzeitlich entbrannte ein juristischer Kampf um die Regalplätze, und wer was auf die Etiketten schreiben durfte.

Nun fragt sich so mancher, der auf UMF gesetzt hatte, und ein vielfaches des normalen Preises gezahlt hatte, ob er nicht betrogen wurde.

Und wie sieht es nun mit MGO aus ?

Prof.Peter Molan von der Waitako Universität in Neuseeland ist der Meinung, dass MGO kein Masstab sei, sondern höchstens in Interaktionen mit anderen Bestandteilen des Honigs gesundheitlich wirkt. Andere Wissenschaftler argwöhnen bereits synthetisches MGO könnte bereits jetzt oder in naher Zukunft dem Honig zugesetzt sein.

Das wäre dann in der Tat das Ende eines grossen Geschäftes mit astronomischen Gewinnspannen, wie man sie sonst nur im Drogengeschäft kennt.

Vielleicht sinkt der Preis dann wieder auf 2.50 €.

Wir, als Imker, sind nie auf diesen Zug mit UMF oder MGO aufgesprungen. Für uns war und ist es wichtig, dass der Manuka höchstmöglich rein ist . Aktuell - aus der Ernte 2020- hat unser Manukahonig 90 % Manukapollen !

Das ist und bleibt für uns der Masstab und keine Marketing-Fantasien.

Natürlich ist der finanzielle Erfolg einer solchen Marketingkampagne anderen honigexportierenden Nationen nicht entgangen und so propagiert die Türkei einen Gebirgsblüten ( Polyflorahonig) für 250 € pro 500 g und Kanada versucht mit Hilfe von Universitäten den sehr strengen Buchweizenhonig als Radikalenfänger zu puschen. ( noch kosten Buchweizen bei uns 5.50!!).

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